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AutorenbildSkipper Flo

Knappe 2.000 Seemeilen auf dem Nordatlantik

Nach knappen 2.000 Seemeilen sind wir auf Horta angekommen! Was ein Fest! Die schwierigste Etappe ist geschafft. Die Route zurück über den Atlantik nach Osten, Höhe des 40. Breitengrads, gilt sicherlich als Herausforderung unter allen Seglern. Da hat man tatsächlich etwas Pipi in den Augen!

Im Nachhinein sagt man ja immer gerne: "So schlimm war es gar nicht" und bei der Frage ob man es wieder machen würde... aktuell ein "Nein" in 4 Wochen ein "Vielleicht" und in 2 Monaten "Könnte ich mir vorstellen"

 
 

Wir hatten Tage ohne auch nur eine Brise Wind, die Strömung hat uns getragen.

Wir hatten Wind mit 30 Knoten von achten (was an sich nicht so schlimm ist), aber auch 25 Knoten auf die Schnauze! Das schlimmste da draußen ist immer die Welle! Nicht die großen Wellen, nein die Windsee gegen eine große Welle. Die macht es ungemütlich.

Und die Stille, mit einer begrenzten Anzahl an Ressourcen um zu überleben. Immer im Hinterkopf: hält die Technik, oder geht etwas Elementares kaputt!

 
 

Ich habe ein paar Tage vor der Ankunft eine Email an einen Freund gesendet, der Auszug beschreibt die Gefühle auf der Reise sehr gut:


Ja… was soll man sagen! Nach Flaute kommt der Wind…

Der dreht und hackt und lässt uns gerade an die Grenzen kommen… Material und Mensch…

Wir laufen auf 55 Grad am Wind mit 30 Grad Schräglage, teilweise im 2. Reff, teilweise Vollzeug. Wir kommen hoffentlich auf 100nm an Horta ran und dann den Motor zünden.

Die Welle ist sau sau kurz und kreuzt eine lange Atlantik Welle. Manchmal ist der komplette Bug unter Wasser und 2 Tonnen Wasser fliegen mit voller Wucht übers Boot und die Aufbauten! Es lebe die Kuchenbude, sonst würden wir hier im Vollzeug sitzen, so tropft es nur etwas!

Nachts durch die Wellen zu brechen hört sich an, als würde die Kiste jede Sekunde auseinander fallen oder das Rigg runter kommen.

Mittlerweile weiß ich nicht mehr was besser ist! Kein Wind und Lebensmittel und Diesel rechnen, oder das Boot zu zerlegen!

 

 

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei den Menschen bedanken, die mit uns Kontakt gehalten haben und Anteil an dieser schwierigen Etappe genommen haben! Jede Email war das Highlight des Tages!


An den Wettergott Dirk geht ein besonderes Danke! Ich werde mich revanchieren auf eurer Reise!


Jetzt noch ein kleiner Ritt von 1000 Seemeilen ins Mittelmeer, vorbei an Orcas und der Strömung!

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